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Kunststoff-Lebenszyklus in der Praxis

Eine Methode zur Abschätzung der Umweltauswirkungen

Das Webinar ist Teil des Projekts Materialeffizienzlabor, beauftragt durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie und wird organisiert von der STENUM GmbH und dem Ressourcen Forum Austria mit der ITG Salzburg, der Industriellenvereinigung Salzburg, der Fachgruppe Entsorgungs- und Ressourcenmanagement der Wirtschaftskammer Salzburg sowie dem Kunststoff-Cluster und Cleantech- Cluster.

Am Beispiel Altkunststoff-Verwertung zeigte Prof. Jungmeier vom Joanneum Research die Gegenüberstellung von Reststoff- und Abfallverwertung sowie die Bewertung in einer LCA. Entweder erhält man Strom und Wärme oder Sekundärmaterial durch Recycling. Die Methode der Systemerweiterung hilft hier bei der Vergleichbarkeit. Jeweils für stoffliche und energetische Verwertung muss das fehlende Produkt ergänzt wer-den. Wesentlichste Einflussfaktoren sind hierbei bei der energetischen Verwertung u.a. die Nutzungsgrade der Abfallverbrennung, die Menge der nutzbaren Wärme bei Abfallverbrennung und die ersetzte Energie und bei der stofflichen Verwertung der Energiebedarf, die Produktausbeute, die Nutzung der Reststoffe bei der stofflichen Verwertung und die Qualität von Recyclingprodukten.
Im Basisfall ist der Unterschied zwischen stofflicher und energetischer Verwertung laut Jungmeier nur gering bzw. nicht signifikant. Das ist bei vielen Altstoffen so und die Bewertung der Favorisierung hängt dann von spezifischen Rahmenbedingungen ab.

Dr. Neubauer vom Umweltbundesamt gab einen Überblick über die bundesweiten Behandlungsanlagen: 12 Anlagen bestehen mit dem Hauptzweck Sortierung/Aufbereitung von Kunststoffen, weitere 25 Anlagen betreiben werkstoffliches Kunststoff-Recycling (erzeugen also homogenes Mahlgut, Regranulate, Halbzeuge oder Kunststoffartikel), 20 Anlagen bereiten Styropor auf oder verwerten diesen 
Dann gibt Neubauer einen Einblick in erste Erkenntnisse einer aktuellen Studie über den aktuellen Status Quo der Sortier- und Recyclingtechnologien. Der Sortierungsgrad liegt in den vier untersuchten Anlagen zwischen 31 und 38% abgetrennter Zielfraktionen des Gesamtinputs.

Die anschließende Diskussion thematisierte unter anderem den Kunststoffabfallexport, die Problematik der Kostenkonkurrenz zwischen Sekundärrohstoffe und aktuell günstigem Primärmaterial sowie der Berücksichtigung biobasierter Kunststoffe bei Recyclingmöglichkeiten, die größere Probleme bzw Störungen des Prozesses mit sich bringen und deshalb bewusst ausgeschleust werden.

Mehr zum Materialeffizienzlabor unter: https://www.ressourcenforum.at/materialeffizienzlabor/
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